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Schlaganfall
Da etwa 350.000 Schlaganfälle pro Jahr in Deutschland zu verzeichnen sind, die zu 80 % Invalidität zur Folge haben können, scheint es geboten, Sorgfalt anzuwenden.
Problematik:
Die Definition des Schlaganfalls ist „plötzliches Aussetzen neurologischer Funktionen.“ Dieses kann entstehen durch:
- Zeitweise oder dauerhafte Mangeldurchblutung des Gehirns: (bei ca. 80 %)
- Hirnblutung:
Platzen eines Blutgefäßes im Kopf oder Erhöhung des Blutdruckes mit der Folge: Lähmung, Sprachstörung, also ein kompletter Schlaganfall.
- Taubheit der Finger, vorsichtiges Beginnen 3 – 4 Stunden lang, der Unterarm wird schwer, Sprachschwierigkeiten.
- Es kann aber auch nur zu einer flüchtigen, vorübergehenden Durchblutungsstörung (5 – 10 Minuten) kommen (TIA). Diese ist dennoch ernst zu nehmen, da es bei einer Häufung der kleinen Störungen bis zum totalen Schlaganfall kommen kann.
Symptome: Wann muss man an einen Schlaganfall denken?
- Sehstörungen
- Sprachstörungen
- Lähmungserscheinungen
- Taubheitsgefühle in Armen und Beinen
- Gleichgewichtsstörungen
- Denkstörungen (Wesensveränderung, Verwirrtheit)
Was müssen Sie tun?
- Erste Behandlung durch Angehörige und Nachbarn
- Notarzt rufen (Feuerwehr)
- Betroffenen beruhigen
- Beengende Kleidung öffnen
- Zahnprothese entfernen
- Patienten auf die Seite lagern, wenn Patient erbricht
- Notarzt die Ausfallerscheinungen schildern
- Notarzt die regelmäßige Einnahme der Medikamente mitteilen
Wo schickt man einen Schlaganfall-Patienten hin?
Grundsätzlich Klinik-Aufnahme erforderlich, weil die Entwicklung des Krankheitsverlaufs unklar. Zum
- Internisten (Intensivversorgung mit EKG, Beatmung, Halsgefäße mit Ultraschall, Flüssigkeitskontrolle)
- Neurologen
CT vom Kopf: ob Hirnblutung oder Mangeldurchblutung, Infarkt, Verschluß!
- Auflösung: Einzelfallprüfung, Experimentalfeld!
CT zu bevorzugen
Logopäden einschalten
Krankengymnastische Übungen
- Der Zeitfaktor:
So schnell wie möglich erkennen und behandeln, möglichst innerhalb von 3 Stunden.
Nach einem Schlaganfall
- ASS:
kann auch Verschlüsse an den Beinen, Herzinfarkt und weiteren Schlaganfall verhindern.
Aber Vorsicht:
bei zu hoher Aspirin-Dosierung kann es zu Magengeschwüren, Magenschleimhautentzündung kommen, die erst durch Blutung bemerkt werden.
- Marcumar:
Bei Marcumar ist zu beachten, daß der Quick-Wert nicht international gilt, hier sei auf INR-Werte verwiesen.
Es gibt auch eigene Geräte, Kurse werden angeboten. Marcumar kann, wenn möglich, 20 Jahre und länger genommen werden.
- Operation der Halsgefäße, wenn eine Einengung gefunden wird.
Vorsorgeuntersuchungen
in regelmäßigen Abständen, die individuell anzusehen sind, durchführen zu lassen in Absprache mit Ihrem Arzt.
Wie sollte eine Vorsorgeuntersuchung gestaltet werden:
- Halsgefäße (Carotiden) – mit Ultraschall, Ultraschall-Aufnahme, auch farbkodiert, Blutstrommessung
- EKG
- Blutdruck-Langzeituntersuchung, wenn erhöhte Blutdruckwerte gemessen werden
- Suche nach Risikofaktoren einer Arteriosklerose
Risikofaktoren
- Bluthochdruck (5fach höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden)
- Erhöhte Blutfette (Cholesterin, Triglyceride)
- Rauchen (2fach erhöhtes Risiko)
- Herzerkrankungen:
- Herzrhythmusstörungen (Thromben können zu einem Verschluß im Gehirn führen.)
- Diabetes mellitus: in den Kopfgefäßen 3fach erhöhtes Risiko
- Antibabypille
- Übergewicht (hier wieder: erhöhte Blutfette etc.)
- Auch Alkoholabusus bedeutet ein bis zu 4faches Risiko
- Zu Blutungen im Gehirn kann es schon bei 20 – 40jährigen kommen, wenn Gefäßmißbildungen vorhanden sind.
- Große Beachtung: sollte der Einnahme der Antibabypille plus Rauchen geschenkt werden.
- Wenn bereits Vorerkrankungen bekannt, Vermeidung von übermäßiger Anstrengung und Überarbeitung
Prof. Dr. med. Heinz Heidrich, Internist und Angiologe, Vortrag: Schlaganfall in der Urania
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