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Zur Person
25 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit.
 Ich bin zwei Jahrzehnte lang mit dem kulturellen und politischen Leben durch meinen Beruf als international bekannte Konzertagentin verbunden gewesen. Zu meinen Künstlern zählte u.a. der Dirigent Karl Böhm, einer meiner zahlreichen Verhandlungspartner war der langjährige geschätzte Intendant der Berliner Philharmoniker Dr. Wolfgang Stresemann. Danach studierte ich Jura an der FU Berlin.
Nach meiner Amputation wurde mir bewußt, dass diese hätte verhindert werden können. Somit stellte sich die Frage, ob ich mit der Gründung einer Amputierten-Initiative einen Beitrag leisten könnte, Amputationen zu vermeiden.
Nach 24 Jahren bin ich stolz darauf, dass es uns immer wieder gelingt, Amputationen zu reduzieren und Betroffenen ganzheitliche Unterstützung zu geben.
Auszug aus meinem Referat auf dem 9. Gefäßchirurgischen Symposium, November 1994 unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. med. W. Hepp mit dem Thema: "Von der Gefäßoperation zur Amputation, was dann?"
"... Erlauben Sie mir, mit einer kurzen Schilderung meines Falles zu beginnen.
Vom Februar 1986 bis Dezember 1987, also 23 Monate, bin ich unter furchtbaren Schmerzen, die sich vom rechten Knöchel, zuletzt bis in den Oberschenkel, erstreckten, herumgelaufen. Heute weiß ich, daß ich im Februar 1986, also im Augenblick des plötzlichen Schmerzbefalls, den ersten Verschluß bekommen hatte.
Meine langjährige Hausärztin für Allgemeinmedizin schickte mich ratlos - nach 3 Monaten - zum Orthopäden, der die Schmerzen sofort als Resultat einer Gelenkkapselentzündung diagnostizierte. Eine Fehldiagnose, wie sie leider allzu häufig gestellt wird.
Ein Internist, Chefarzt einer Klinik, verwies mich schließlich an einen Chirurgen, einen Chefarzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie, anstatt mir die Konsultation eines Angiologen oder eines erfahrenen Gefäßchirurgen anzuraten.
Nach fast 2 Jahren wurde ein Verschluß im Oberschenkel erkannt, mit einer Länge von 10 cm. Vom Januar bis Dezember 1988 folgten 6 Bypaß-Operationen. Die Zeiträume, in denen die Verschlüsse - immer wieder an derselben Stelle - auftraten, wurden immer kürzer, so daß ich den Chirurgen natürlich fragte, ob es denn nicht irgendeine Möglichkeit gäbe, die Verschlüsse zu verhindern. Nein, hieß es. Diese Antwort ist ein Beispiel dafür, daß Informations- und Aufklärungspflichten des Arztes stärkere Anwendung finden sollten. Dies ist eine Frage der ärztlichen Ethik..."
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