Amputierteninitiative Amputierten - Initiative   e.V. / Gefäßkranke
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Dagmar Gail
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Gefäßschleife rot / blau (Arterien / Venen)Weltweit neu:
Gefäßschleife rot / blau
(Arterien / Venen)
 
 


Pressemitteilung

20 Jahre harte Pionierarbeit national und international für:
- 6 Millionen Gefäßkranke
- zur Minimierung von 60.000 Beinamputationen jährlich in Deutschland 

Klaus Wowereit setzt sich vehement und engagiert für Amputierte, deren Angehörige und für Gefäßkranke ein.
 
Klaus Wowereit und Dagmar Gail   Klaus Wowereit und Dagmar Gail  Klaus Wowereit und Dagmar Gail  Klaus Wowereit
 
Die Amputierten-Initiative e.V. / Gefäßkranke dankt Herrn Klaus Wowereit von ganzem Herzen, dass er sich als
Regierungschef des Landes Berlin als einziger Vertreter der Landesregierung öffentlich für uns Gefäßkranke und
Behinderte in der Gesellschaft beispielhaft einsetzt.
 
Auszug aus seiner Rede am 18. Januar 2011 im Hotel Steigenberger:
 
„Sehr verehrte liebe Frau Gail, sehr geehrte Mitglieder, Freunde und Unterstützer der Amputierten-Initiative,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
 
zum 20-jährigen Bestehen, es ist noch kein ehrwürdiges Jubiläum, aber ein besonderes Jubiläum, möchte
ich der Amputierten-Initiative e. V. recht herzlich gratulieren, Dank sagen, vor allen Dingen weiterhin viel Erfolg
wünschen bei dieser wichtigen, aber auch nicht ganz einfachen Arbeit. Wir haben eben schon einiges dazu gehört.
 
Dass wir dieses Jubiläum heute begehen können, ist vor allem Ihnen, liebe Frau Gail, zu verdanken. Sie als
Betroffene haben 1991 Ihr Schicksal beherzt in die eigenen Hände genommen, es gab noch nicht so eine Initiative,
Sie konnten nicht zurückgreifen auf Bestehendes, sondern – im wahrsten Sinne des Wortes -, Sie mussten selber
tätig werden. Und Sie haben sich Verbündete gesucht, weil man alleine diese Arbeit auch nicht schaffen kann.
Und Sie haben Ihr Leben in den Dienst der Fürsorge, Beratung und Betreuung von Menschen gestellt, die das
Leid einer Amputation erfahren mussten, und wir haben es eben gehört von einer Angehörigen, wie wichtig das
war. Nicht nur für den Betroffenen selber, sondern, wie auch dann die unmittelbar damit Konfrontierten Schwierigkeiten
haben, damit umzugehen, damit zurecht zu kommen und damit Hilfe erfahren zu dürfen. Eine der wichtigen Aufgaben
Ihrer Initiative.
 
Wer die Diagnose erhält, eine Amputation ist nötig, für den und natürlich für die Angehörigen bricht meistens doch
eine Welt zusammen. Und auch der Umgang mit der Öffentlichkeit ist eben nicht so selbstverständlich wie man das
so denken sollte.
 
Bildlich gesagt haben Sie es sich zum Ziel gemacht, den Menschen auch wieder aufzubauen. Ja, mehr noch, Sie
engagieren sich nicht nur als Selbsthilfegruppe, sondern auch dafür, eben Amputationen überhaupt zu vermeiden,
wo es nur geht. Erfolgreich haben Sie ein Bündnis mit Fachärzten geschmiedet, die ein großes Ziel verbindet, dass
nur in absoluten und unvermeidlichen Ausnahmefällen zur Amputation gegriffen wird, quasi als Ultima Ratio. Man
darf aber die Augen nicht davor verschließen, dass es leider zu viele Fälle gibt, wo eine Amputation die einzig
medizinisch mögliche Variante ist, um Leben zu bewahren oder noch größeres Leid abzuwenden. Aber heute
wissen wir eben auch, dass Amputationen vielfach vermeidbar sind. Insofern ist Ihr Einsatz auch im präventiven
Sinne bemerkenswert. Sie haben damit nicht nur einen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft gefördert, sondern
die Medizin in unserem Land auch verändert. Weg von der kurzfristigen Fixierung auf den chirurgischen Eingriff hin
zum ganzen Menschen und zu einem hoffentlich noch langen Leben danach. Sie nennen diesen Ansatz ganzheitliche
Betreuung. Das klingt einfach, aber es ist ein anspruchsvolles Konzept, was damit verbunden ist. Es reicht von der
Behandlung des einzelnen Patienten über die Betreuung seiner Angehörigen, die medizinische und prothetische
Versorgung, den Umgang mit Krankenkassen und Behörden bis hin zum Werben um gesellschaftliche Akzeptanz
im Umgang mit amputierten Mitbürgern. Und Sie wissen aus oft leidvoller Erfahrung, dass Maßnahmen der Rehabilitation
ja nur der erste Schritt auf einem langen Weg sind. Am Ende steht immer noch – und man muss es immer wieder
sagen – das große Ziel, wieder voll am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
 
Die Amputierten-Initiative e. V. wurde vor 20 Jahren in Berlin gegründet, darauf sind wir natürlich besonders stolz.
Heute können wir feststellen, von Berlin ist damit ein wichtiger und ermutigender Impuls ausgegangen, und es
hat sich eben nicht nur auf Berlin beschränkt, wäre auch komisch, sondern es ist weit darüber hinaus gegangen.
 
Sie haben in den zwei Jahrzehnten tausenden Menschen Lebensmut, Lebensfreude und vor allen Dingen auch
eine neue und dauerhafte Perspektive gegeben. Aber darauf kann man jetzt nicht sich zurücklehnen, das ist ein
wunderbarer Erfolg, aber diese Mission ist überhaupt noch nicht beendet und Politik, Gesellschaft und natürlich
auch die Medizin brauchen Ihre kritische Begleitung, Ihr Drängen, Ihre Einmischung, um Barrierefreiheit auch in
den Köpfen zu erreichen
. Da sind wir alle noch weit, weit von entfernt, voneinander manchmal eben auch.
 
Wir leben in einer Mediengesellschaft heute. Die Menschen mit Amputationen brauchen die Stimme eines Vereins,
Ihres Vereins, damit ihre Interessen auch Gehör finden. In der Vielzahl der Stimmen kommt es auch auf Lautstärke,
aber nicht im negativen Sinn des Krawallmachens, sondern vor allen Dingen Lautstärke in der Frage von
Überzeugungskraft an. Beides wünsche ich Ihnen vor allem auch für die Zukunft. Eines möchte ich Ihnen heute
versichern: Der Senat wird auch in Zukunft ein offenes Ohr für Ihre Anliegen haben und hoffentlich nicht nur
ein Ohr, dass wir uns das alles anhören, sondern dass wir gemeinsam daran arbeiten, die Missstände auch
zu beseitigen
.
 
Ihre Bilanz ist beachtlich, darauf können Sie stolz sein. Aber es hängt auch davon ab, dass Menschen sich engagieren
und klar, es gibt manchmal viele, die das unterstützen, aber es braucht immer irgendwo an der Spitze doch Begeisterte,
die mehr tun als andere. Und, liebe Dagmar Gail, Sie gehören dazu. Und das soll jetzt nicht eine einzelne Person
herausheben, aber ich finde, dieses Engagement ist besonders bemerkenswert, und Ihnen persönlich noch mal
ein ganz großes Dankeschön dafür
.
 
Und dementsprechend Lobbyarbeit, hat manchmal so einen negativen Touch, aber ich sag mal, was große
Pharmafirmen können, die sich Mühe geben, das Bundesgesundheitsministerium zu beeinflussen, das können
engagierte Betroffenenvereine auch. Und ich finde, sie sollen viel mehr Lobbyarbeit noch machen. Und dazu braucht
es Unterstützung, dazu braucht es auch Jubiläen, solche Veranstaltungen wie heute, und deshalb all denjenigen,
die das bislang mit unterstützt haben, entweder weil sie einen direkten Bezug dazu haben oder weil sie erkannt haben,
wie wichtig das Anliegen ist, denen wünsche ich weiterhin viel Engagement, viel Tatkraft und, ja, weiter Erfolge auf
diesem doch noch immer steinigen Weg einer Barrierefreiheit und einer Verbesserung für viele Menschen.

Es ist eben nicht nur für einige ein Problem, sondern jeder kann arg glücklich sein, wenn er nicht damit persönlich
konfrontiert werden muss. Aber es kann uns jeden Tag auch erreichen, auch das sollte jeder wissen, deshalb ein gemeinsames Anliegen.
 
Viel Erfolg weiterhin und viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Alles Gute!“
 
Rede gekürzt von der Amputierten-Initiative e.V./Gefäßkranke
 
Wichtige Information: Hier auf unserer Homepage finden Sie über unser 20-jähriges Jubiläum am 18. Januar 2011
im Steigenberger Hotel Berlin •Fotos und •Videoaufnahmen der gesamten Veranstaltung und •sämtliche Reden
und die  •musikalischen Darbietungen, vom Tontechniker aufgenommen.